Hohenahr-Erda




Am Sonntag nach Ostern, 27. April 2014, war es endlich so weit: Die „Christuskirche“, das neue Gemeindezentrum der kleinen EFG Hohenahr-Erda, wurde nach vierzehneinhalb Jahren (!) Bauzeit eingeweiht. Über 300 Festgäste feierten mit.

Darunter Vertreter des Landesverbandes, befreundeter und benachbarter Gemeinden sowie der Bürgermeister und so manche Interessierte aus dem Ort am Rand des Hessischen Hinterlandes zwischen Wetzlar, Gießen und Marburg mit seinen 2.000 Einwohnern (bzw. 5.000 in der Gesamtgemeinde). 1999 war mithilfe der SKB mitten im Ort die ehemalige Zigarrenfabrik `Rinn & Cloos´ erworben worden, die seit 1991 leer stand. Seit 1905 hatte der Gewerbebetrieb vielen Dorfbewohnern zum Broterwerb gedient. Kein Wunder, dass am Tag vor der Einweihung viele Einwohner den `Tag der offenen Tür´ genutzt hatten, um zu sehen, was aus ihrer `alten Zigarrenfabrik´ geworden war.

Die Geschichte der Baptistengemeinde Erda geht bis ins Jahr 1885/86 zurück, als sich zwei Frauen aus dem Ort in der hessischen `Urgemeinde´ Hassenhausen taufen ließen. Damals war Erweckungszeit in Mittelhessen, doch während manche Dörfer rundum von der Erweckung erfasst wurden, kamen in Erda nur Einzelne zum Glauben. Es entstand eine Bibelstundenstation der Gemeinde Hassenhausen. 1924 konnte ein kleines Gemeindehaus mit 1 (unterteilbaren) Raum gebaut werden, der bis 2003 bis zu 40 Personen Platz bot. 1950 wurde man Zweiggemeinde der EFG Gießen. Als Anfang der 1990er Jahre Spätaussiedler aus Moskau und Kasachstan nach Hohenahr zogen, wurde der Raum äußerst knapp. Kindergruppen mussten in die örtliche Schule ausgelagert werden. Und so kam es nach vielen Überlegungen zu dem Entschluss, 1999 das zentralste Gebäude des Ortes, die stillgelegte `alte Zigarrenfabrik´ zu erwerben und umzubauen. Nicht alle Gemeindegeschwister fanden den Mut, sich auf das große Projekt einzulassen. So war es eine kleine Schar, die sich um die Jahrtausendwende daran machte, ein Gotteshaus für den Ort und für die alte Erweckungsregion zu bauen. Ermutigt wurden sie durch die Muttergemeinde Gießen.

(Bildquelle: © EFG Hohenahr-Erda)